Neugestaltung des Bahnhofsumfelds läuft an - Rund zweieinhalb Jahre Bauzeit

Weichen stellen für die Mobilität der Zukunft


Zentrale Elemente des neu zu schaffenden Knotenpunkts sind dabei ein barrierefreier, zeitgemäßer Busbahnhof mit überdachten Wartebereichen und einer angemessenen Zahl an Haltebuchten sowie eine moderne Bike-& Ride-Anlage, die den Umstieg aus dem Sattel in die Bahn erleichtern soll.

Bevor diese Drehscheibe allerdings in Schwung kommt, wird zunächst einiges an Arbeit, Geld und Zeit in die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds gesteckt werden müssen. Rund zweieinhalb Jahre Bauzeit und vier Bauphasen sind für das wegweisende Projekt veranschlagt.

Heiko Wolf: „Die Reise, die wir antreten, wird nicht nur eine lange sein, sie wird uns allen auch das eine oder andere abverlangen. Dessen sind wir uns alle sehr wohl bewusst. Wenn wir uns dennoch auf den Weg machen, dann aus der Überzeugung heraus, dass wir auf dem richtigen Gleis in die Zukunft fahren.“

Eine Überzeugung, mit der man augenscheinlich nicht alleine dastehe. Das unterstreiche neben der Tatsache, dass mehr als 75 Prozent der Stadtverordneten das Projekt unterstützen, vor allem die namhafte Förderung durch Bund und Land, für die man in Kronberg überaus dankbar sei.

Die Kosten der Maßnahme sind mit circa 13 Millionen Euro veranschlagt. Während das Land Hessen für die Neugestaltung des Busbahnhofs rund 7,5 Millionen Euro bereitstellt, steuert der Bund in etwa eine Million Euro zur Schaffung der Bike- und Ride-Anlage bei. Rund 25 Prozent der Kosten sind von der Stadt zu tragen.

Ein dabei maßgeblicher Kostenfaktor ist die Neumodellierung der Hanglage auf der dem Bahnhof gegenüberliegenden Straßenseite. Die Maßnahme ist aus verkehrstechnischen wie vor allem auch aus sicherheitsrelevanten Aspekten unabdingbar.

Vor allem die circa 120 Meter lange Stützmauer muss zwingend ersetzt werden. Insbesondere die Wurzeln der Pioniergewächse, die sich auch dem schmalen Geländestreifen breitgemacht haben, haben der wohl noch aus den Gründerjahren des Bahnhofs stammenden Mauer stark zugesetzt. Das unterstreicht ein Gutachten aus dem Jahr 2018. Darin heißt es unter anderem: „Die Wand aus Bruchsteinmauerwerk ist einem erheblichen Erddruck ausgesetzt. Das gesamte Mauerwerksgefüge ist schon aufgrund von Alterung schadhaft. Zusätzlich sind beachtliche Zerstörungen zu erkennen, die durch Wurzelwerk der Bäume verursacht sind.“

Mit Blick auf die Hangarbeiten ist geplant, das gegenwärtig Notwendige gleich mit dem künftig Nützlichen zu verbinden. So wird hier nicht nur Platz für Bushalte-Plätze geschaffen und der Straßenraum für die Autofahrer aufgeweitet, sondern auch die Bike- und Ride-Anlage in den Hang „geschoben“. Diese „Fahrrad-Garage“ sollte auf lange Sicht der steigenden Nutzung von E-Bikes und Co. gerecht werden.

Um die geplanten Maßnahmen vorbereiten und umsetzen zu können, wird es erforderlich, im Umfeld des Bahnhofs vom 20. Oktober an die ersten langfristigen Sperrungen vorzubereiten (siehe Hinweis 1).

Stadtrat Wolf: „Es ist allen an dieser Maßnahme Beteiligten ein besonderes Anliegen, die Arbeiten so reibungslos wie möglich voranzubringen.“ Dass trotz aller Vorbereitung unplanmäßige Herausforderungen auftauchen können, lehre die Erfahrung. Dementsprechend herzlich, so der Baudezernent der Burgstadt, bitte er alle Kronbergerinnen und Kronberger nicht nur um Geduld und Verständnis, sondern auch um deren Mitwirkung. Für Fragen oder konkrete Anliegen sei eigens eine E-Mail-Adresse bahnhofsumfeld@kronberg.de geschaltet worden. Zudem werde die Stadt regelmäßig über die eigene Homepage und weitere Kanäle über den Fortgang der Arbeiten informieren.

Hinweis 1: Wenn in der Woche vom 20. Oktober die ersten Arbeiten im Umfeld des Kronberger Bahnhofs anlaufen, wird davon in der Folge nicht nur die untere Bahnhofstraße betroffen sein. So wird in den nächsten Wochen unter anderem der bisherige Park- und Ride-Platz auf der östlichen Seite des Bahnhofs gesperrt werden müssen. Pendler, die in Kronberg vom Auto auf die Bahn umsteigen möchten, bietet sich als Alternative dann der Park- und Ride-Parkplatz am Haltepunkt „Kronberg Süd“.

Voraussichtlich bis Februar 2028 wird der bisherige P&R-Platz am Bahnhof zwingend benötigt, um dort zum einen Material und Geräte in unmittelbarer Nähe der Baustelle vorzuhalten. Zum anderen werden dort Ersatz-Haltestellen für den regionalen wie innerstädtischen Busverkehr geschaffen. Denn auch der wird von den Arbeiten maßgeblich tangiert sein, können doch die Bus-Steige A, B und C am Bahnhof (siehe Hinweis 2) bis voraussichtlich Ende Mai 2027 nicht angefahren werden.

Alternativ dazu werden zwei Ersatz-Haltestellen eingerichtet. Eine in der oberen Bahnhofstraße, und eine weitere auf dem bisherigen Park- und Ride-Parkplatz am Bahnhof.

Fährgäste mit dem Ziel oder Start am Kronberger Bahnhof werden gebeten, diese Ersatz-Haltestellen zu nutzen. An beiden Standorten werden jeweils eine Haltestelle für den Ausstieg, eine weitere für den Einstieg sowie Wartepositionen für Busse geschaffen.

Die Zufahrt zur Ersatz-Haltestelle auf dem Bahnhofsgelände wird über das sogenannte Baufeld V gleich unterhalb des Bahnübergangs an der Oberhöchstädter Straße erschlossen. Die Ausfahrt erfolgt über den Platz zwischen Bahnhof und Vienna House nach rechts in die Bahnhofstraße. Die Anfahrt über das Baufeld V erübrigt die Lenkung des Busverkehrs durch die Ludwig-Sauer-Straße und sollte den dortigen Anwohnern entgegenkommen.

Um diese Erschließung zu ermöglichen, muss allerdings der Individualverkehr auf der Oberhöchstädter Straße eingeschränkt werden. Während der Verkehr aus Richtung Bahnübergang weiter rollen kann, wird die Oberhöchstädter Straße in Richtung Bahnübergang ab der Einmündung in die Freiherr-von-Straße gesperrt. Einzig der Linienverkehr darf hier künftig noch weiter fahren, um die Ersatz-Haltestelle auf dem P&R-Platz anzusteuern.

Die anstehenden Arbeiten und die Neuordnung der Busverbindungen werden sich auch auf die Ludwig-Sauer-Straße auswirken. Zwischen der Oberhöchstädter Straße und der Straße „Im Wiesental“ wird die Sauer-Straße zur Einbahnstraße. Während die Ausfahrt bis auf Weiteres nur über die Schillerstraße möglich sein wird, ist die Zufahrt zu dem genannten Bereich der Sauer-Straße nur über den Bahnübergang und die Oberhöchstädter Straße zulässig. Von der Schillerstraße bis zur Einmündung der Straße Im Wiesental kann die Sauer-Straße in beide Richtungen befahren werden.

Hinweis 2: Die Neuordnung der Haltepunkte am Bahnhof führt zu folgenden Änderungen im Busverkehr:

Überregionale Busse

Linie 223: Die Linie 223 fährt in Richtung Altkönigschule ab dem Berliner Platz zur Ersatzhaltestelle in der oberen Bahnhofstraße und dann den weiteren Linienweg. Aus Richtung Altkönigschule geht es über die Oberhöchstädter Straße zur Ersatzhaltestelle auf dem bisherigen P&R-Parkplatz auf der östlichen Seite des Bahnhofs und über die untere Bahnhofstraße und die Bleichstraße zum Berliner Platz.

Linie 251: Die Linie 251 aus Richtung Frankfurt Nordweststadt fährt ab der Haltestelle Freiherr-vom-Stein-Straße zur Ersatzhaltestelle am Bahnhof und weiter zur Haltestelle Berliner Platz. In Richtung Frankfurt Nordweststadt fährt die Linie 251 vom Berliner Platz aus kommend den regulären Linienweg, macht aber ebenfalls an der Ersatzhaltestelle in der oberen Bahnhofstraße halt.

Linie 261: Beim „261er“ ist besonders zu beachten, dass diese Linie bis auf Weiteres nicht mehr am Kronberger Bahnhof hält - auch nicht an den Ersatz-Haltestellen. Wer vom Bus in die S-Bahn umsteigen möchte oder den umgekehrten Weg wählt, tut dies künftig am Haltepunkt Kronberg-Süd. Neben der Haltestelle Bahnhof entfällt für den 261er auch der Halt in der Jacques-Reiss-Straße. Der Bus bleibt in beiden Fahrtrichtungen auf der Frankfurter Straße. Zusätzlich angefahren wird stattdessen die Haltestelle Walter-Schwagenscheidt-Straße.

Linie 85: Die Linie 85 lässt den Bahnhof wie auch den Berliner Platz aus. Stattdessen fährt die 85 ab der Haltestelle „Bahnhofstraße“, die sich in der Frankfurter Straße in Höhe der Tankstelle befindet, zur Ersatzhaltestelle in der oberen Bahnhofstraße und dann weiter über die J.-Reiss-Straße und die Frankfurter Straße zur Haltestelle Neubronner Straße.

Stadtbusse

Linie 71: Die Linie 71 in Richtung Altkönig-Stift fährt ab der Haltestelle Viktoriaschule über die Schillerstraße und die Ludwig-Sauer-Straße zur Ersatzhaltestelle am Bahnhof (ehem. P&R). Im Anschluss geht es zur Haltestelle Berliner Platz, weiter über die obere Bahnhof-straße zur Haltestelle J.-Reiss-Straße und dann den gewohnten Linienweg. Aus Richtung Alt-könig-Stift fährt der 71er zur Haltestelle am Bahnhof (ehem. P&R), dann über die untere Bahnhofstraße zur Haltestelle Schillerstraße.

Linie 72: Die 72 fährt in beide Richtungen ab der Haltestelle Freiherr-vom-Stein-Straße zur Ersatz-Haltestelle am Bahnhof und dann weiter zum Berliner Platz.

Linie 73: Linie 73 aus Richtung Altkönigstift macht ebenfalls halt auf dem P+R Platz und steuert anschließend den Berliner Platz an. Aus Richtung Roter Hang fährt die 73 ab Berliner Platz über die obere Bahnhofstraße zur Ersatz-Haltestelle auf dem östlichen Bahnhofsgelände. Weiter geht es von dort aus zur Haltestelle Schillerstraße.