Mit der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 633.955 Euro am 18. August 2025 durch die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Christina Sinemus wurde dem Gemeinschaftsprojekt „Follow the Stream“ aus Eschborn und Kronberg ein würdevoller und sichtbarer Startpunkt gesetzt. Tatsächlich befinden sich die beiden Städte aber bereits mitten in der Umsetzung, denn seit Juli ist bereits eine Menge passiert: Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit der beiden Kommunen wurde durch die jeweiligen Gremien beschlossen, die gemeinsame Projektorganisation steht, und nach einem Auftakttreffen im Eschborner Rathaus konnten bereits im Juli wichtige Vergabeentscheidungen getroffen werden.
Kern des Vorhabens ist der Aufbau einer Software, die vor Starkregen- und Hochwasserereignissen warnt. Dies ist notwendig, da aufgrund der immer weiter zunehmenden lokalen und damit kleinteiligen Wetterereignisse die bisher übliche Wettervorhersage nicht mehr ausreichend ist. Auf Basis von Wetterdaten und örtlicher Sensorik werden KI-gestützt sehr kleinteilige Warnungen für einzelne Gebiete möglich. Gefahren, beispielsweise durch Sturzfluten oder über die Ufer tretende Bäche, werden sehr zuverlässig prognostiziert. So können sich Anwohnerinnen und Anwohner ebenso wie Einsatzkräfte gezielt auf mögliche Schadensereignisse vorbereiten. Die angestrebte Vorlaufzeit zwischen Warnung und möglichem Schadenseintritt beträgt rund 30 bis 45 Minuten. Hierfür entsteht im Stadtgebiet von Eschborn und Kronberg sowie in angrenzenden Bereichen ein Netz aus Niederschlagssensoren, das die Software mit aktuellen Messwerten versorgt.
Auch im Bereich Verkehr ist das Projekt bereits in der operativen Phase. Ziel ist es hier, eine belastbare Grundlage für eine gemeinsame, datenbasierte Regelung und Steuerung des Verkehrs zu schaffen. In einem ersten Termin mit der Lichtsignalsteuerzentrale von Hessen Mobil und den Fachleuten der beiden Städte wurden die wesentlichen Knotenpunkte in Kronberg und Eschborn sowie die Verbindungen entlang der L 3005, L 3006, L 3014 und L 3015 und die auf diese Achsen zulaufenden Straßen vor Ort betrachtet.
Transparenz ist ein zentrales Prinzip von „Follow the Stream“. Parallel entsteht ein Open-Data-Dashboard, das mit dem Smart-City-Cockpit der Städte verknüpft wird. Dort werden alle projektrelevanten Daten zusammengeführt und sowohl der Verwaltung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit setzt das Vorhaben einen wichtigen Impuls für mehr Datentransparenz auf kommunaler Ebene und stärkt die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen.
Die Bürgermeister Adnan Shaikh und Christoph König betonen: „Die Förderung ist wichtig – noch wichtiger ist, dass wir schon liefern. Mit ‚Follow the Stream‘ erhöhen wir die Sicherheit bei Starkregen und verbessern die Mobilität in unserer Region. Der gemeinsame, datenbasierte Ansatz zwischen Eschborn und Kronberg sowie den überordneten Partnern macht den Unterschied.“