Kronberger und Guldentaler feiern 50-jähriges Bestehen der Städtefreundschaft mit einem Bürgerfest

Gute Freunde kann niemand trennen – auch der Wettergott nicht


Die neue Pergola am Kronberger Rathaus hat ihre Feuer-, besser ihre Regentaufe bestens bestanden. Während am Samstagnachmittag mehr und mehr Tropfen auf die Terrasse der „Villa Bonn“ niedergingen, bot die noch nicht abschließend verzierte Holzkonstruktion schon mal den perfekten, weil trockenen Rahmen für die Würdigung des 50-jährigen Bestehens der Städtefreundschaft zwischen Kronberg im Taunus und Guldental an der Nahe.

Flankiert von einer Abordnung der Kronberger Rittergarde hatten sich dazu unter dem Gebälk Bürgermeister Christoph König und seine Guldentaler Amtskollegin Elke Demele gemeinsam mit weiteren Mitstreitern aufgereiht. Darunter waren mit Horst Neugebauer und Hans-Willi Schmidt auf Kronberger Seite und Rolf Lichtenberg aufseiten der Guldentaler drei Männer, die die Freundschaft der kurzen Wege seit vielen Jahren gestalten und auch prägen.

Ihnen wie auch allen anderen, die sich so lange schon um die gemeinsame Sache verdient gemacht haben, dankte Kronbergs Rathauschef ebenso nachdrücklich wie seiner Guldentaler Amtskollegin. Und das umso herzlicher, als es für Elke Demele der letzte Besuch in Kronberg in Amt und Würden war. Nach 10 Jahren als Ortsbürgermeisterin im Ehrenamt verabschiedet sie sich demnächst aus der Verwaltung der Weinbaugemeinde – ganz sicher aber nicht von Kronberg.

Einen mehr als guten Grund schon bald wieder in den Taunus zurückzukehren, gab es für Elke Demele bereits bei den Feierlichkeiten rund ums Rathaus. Zum Abschied aus dem Amt und vor allem in Würdigung ihrer Verdienste um die Städtefreundschaft überreichte Bürgermeister König ihr einen Gutschein für einen Besuch im Kronberger Schlosshotel.

Dass echte Freundschaft keine Größenunterschiede kenne - dafür, so Demele, sei die Verbindung zwischen ihrer doch recht beschaulichen Gemeinde und dem deutlich größeren Kronberg ein sehr gutes Beispiel. Und das von Anfang an. Die Ankunft eines vom damaligen Kronberger Bürgermeister Rudolf Möller 1973 ins Rollen gebrachten Sonderzugs mit 780 Seniorinnen und Senioren aus der Burgstadt an Bord habe bis heute ihren festen Platz im kommunalen Gedächtnis Guldentals.

Obschon die noch amtierende Rathauschefin nicht mehr kandidiert, stehen die Zeichen mehr als gut, dass die freundschaftliche Verbindung nach Kronberg auch nach der Wahl am 9. Juni Chefsache im Guldentaler Rathaus ist und bleibt. Immerhin waren alle drei Bewerber um die Nachfolge Demeles mit von der Partie, als es jetzt zur Feier des 50-Jährigen in den Taunus ging.

Gebührend in Empfang genommen wurden sie dort nicht nur von den Verantwortlichen der Stadt und vertrauten Weggefährten, sondern gleich von einer ganzen Reihe an Kronberger Vereinen. Während die heimischen Partnerschaftsvereine mit Kulinaria und Impressionen aus Le Lavandou, Porto Recanati, Aberystwyth und Ballenstedt aufwarteten, tischten die Freunde der Waldsiedlung auf, was Grill und Fritteuse hergaben. Die Gläser dazu füllten „Aktives Kronberg“, der Altstadtkreis und natürlich Vertreter der Guldentaler Winzergilde. 

KV02 und Rittergarde rundeten mit ihren Angeboten für den Nachwuchs das Bürgerfest ab, das sich gegen Abend allerdings zunehmend ins Innere des Rathauses verlagerte, da der Wettergott so gar nicht mitspielen wollte. Im Unterschied zu „Take 4“. Das von Creative Sounds Kronberg an den Start gebrachte Quartett präsentierte sich in hörbarer Spiellaune und heizte von der Empore aus den Gästen im Rathaussaal mit Jazz vom Feinsten ein. Ein Sound, der sicher auch Holger Pritzer ins Ohr ging, obschon der sich mit einem Augenzwinkern beim Bürgerfest schon mal als Schlager-Bürgermeister für Guldental und Kronberg in Position brachte.

Statt sich mit Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu beschäftigen, kann das Orga-Team hinter dem Bürgerfest jetzt erst einmal einen wohlverdienten Haken hinter seine Planungen setzen. Gemeinsam hatten Horst Neugebauer, Hans-Willi Schmidt, Jörg Mehlhorn sowie Jochen Schmitt-Laux, Kerstin Palamides und Matthias Greilach ein Programm auf die Beine gestellt, das einem halben Jahrhundert der Freundschaft mehr als würdig war.

Übrigens: Für den Rückweg hatten die Mitglieder des Altstadtkreises für die Gäste aus Rheinland-Pfalz noch schmucke Beutel mit Burgstadt-Devotionalien gepackt. Neben dem Jubiläumsbuch des Altstadtkreises und dem „Kronberg Becher“ gab es für die Freunde den „Roten Regenten“ Jahrgang 2022, den sie zuvor bereits am Kronberger Weinberg hatten verkosten dürfen.