Neuer Dienst soll kleinere Mängel im Stadtbild schneller beheben

Kaum gemeldet, schon erledigt


„Die Frage darf man stellen, und sie hat auch durchaus ihre Berechtigung“, unterstreicht Kronbergs Bürgermeister Christoph König. Zumal es sicher richtig ist, dass viele dieser kleinen Makel mit relativ überschaubarem Einsatz aus der Welt zu schaffen sind. Daraus jedoch die Schlussfolgerung abzuleiten, dass die Stadt nichts tue, sei falsch.

König: „Die Mitarbeiter der Stadtwerke sind unentwegt in Sachen Stadtbildpflege im Einsatz. Sie kümmern sich um die Grünanlagen, reinigen Straßen wie Plätze und räumen allzu oft denen hinterher, denen der Gang zum Abfalleimer offensichtlich schon zu weit ist.“

Entsprechend lang sei bereits die Liste der Pflichtaufgaben, die das Team jede Woche aufs Neue und über das gesamte Stadtgebiet verteilt abzuarbeiten habe. Wenn dann noch Arbeitsaufträge außer der Reihe dazu kämen - was nicht die Ausnahme, sondern die Regel sei – dann muss das eine oder das andere zurückstehen. Und da, so der Kronberger Rathauschef, habe es in der Vergangenheit je nach Auftragsvolumen auch mal vorkommen können, dass kleinere Schönheitsfehler nicht immer im Handumdrehen behoben wurden, sondern auf der stets gut gefüllten „Tagesordnung“ nach hinten rutschen.

 

Fördermittel des Landes genutzt

Wenn der Kronberger Rathauschef in diesem Zusammenhang von der Vergangenheit spricht, lässt das vermuten, dass sich daran in Zukunft etwas ändern soll - und das wird es auch.

In diesen Tagen startet die Stadt ein neues Projekt, das genau jene kleinen Kratzer im Stadtbild ins Visier nimmt und behebt. Zwar hat das „Kind“ noch keinen Namen (siehe unten), aber einen klaren Auftrag, ein eigenes, mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ finanziertes Fahrzeug und einen Mann, der sich dieser Aufgabe stellt. Sein Name: John Rene Mack. Seit Februar 2025 im Team der Kronberger Stadtverwaltung lautet dessen offizielle Arbeitsplatzbeschreibung zwar „Mitarbeiter für Sauberkeit und Sicherheit im öffentlichen Raum“. Wer es aber etwas kürzer mag, könnte ihn auch als Mann für alle Fälle bezeichnen. Wo immer etwas in der Burgstadt klemmt, wackelt oder herumliegt, was sich mit einem Schraubenzieher, einem Hammer oder einem Besen beheben lässt – John Rene Mack wird sich kümmern.

Am Ordnungsamt angedockt

„Es ist uns ganz wichtig zu betonen, dass mit der Schaffung dieser Stelle keine Kritik am Team unseres Betriebshofs verbunden ist. Ganz im Gegenteil“, erklärt Bürgermeister König. Gerade weil man wisse und schätze, was die Kollegen dort leisten, sei es den Verantwortlichen im Rathaus ein Anliegen gewesen, mit der neuen Stelle eine Lücke zu schließen und den Mitarbeitern der Stadtwerke so die Konzentration auf ihr ohnehin umfangreiches Kerngeschäft zu erleichtern.

Um die Abgrenzung der beiden Aufgabenbereiche nach innen wie nach außen sichtbar zu machen, sei die neugeschaffene Stelle daher auch nicht bei den Stadtwerken angedockt, sondern beim Fachbereich „Sicherheit und Ordnung“. Hier werden auch die Einsätze koordiniert.

Klar ist bereits, dass ein Hauptaugenmerk von John Rene Mack gerade zu Beginn seiner Arbeitswoche auf den zentralen Punkten der Stadt liegen wird - allen voran auf dem Berliner Platz, dem Schulgarten oder auch auf dem Umfeld der Villa Winter. König: „Leider kann man gerade dort wie an einem Thermometer ablesen, ob das Wetter am Wochenende zuvor schön war.“ Je lauer die Abende desto mehr leere Flaschen, Scherben und Fast-Food-Kartons mit Essensresten lasse der Burgstadt-Nachwuchs am Ende zurück.

 

Ein weiteres wichtiges Instrument bei der Zusammenstellung der täglichen To-do-Liste für John Rene Mack wird der städtische Mängelmelder (AEM) sein. Über den können Nutzer online melden, wenn sie den Eindruck haben, dass irgendetwas in der Stadt dringend repariert oder gereinigt werden sollte.

„Ich kann nur jeden dazu ermuntern, davon Gebrauch zu machen. Sie helfen damit auch uns als Stadt“, wirbt Kronbergs Bürgermeister und verbindet dies mit der dringenden Bitte, Hinweise und Anregungen nicht direkt bei dem neuen Mitarbeiter anzubringen. König: „Bei allem Verständnis für die Suche nach einem möglichst kurzen Dienstweg wäre das doch kontraproduktiv. Ich denke, es ist in unser aller Interesse, dass sich der neue Kollege ganz seiner Arbeit widmen kann.“

Wer die Stadt auf etwas aufmerksam machen wolle, sei daher herzlich eingeladen, den Mängelmelder unter www.kronberg.de anzuklicken oder – wem dies nicht möglich ist – sich telefonisch unter der Rufnummer 7030 oder persönlich im Bürgerbüro am Berliner Platz zu melden. „Die Mitarbeitenden am Empfang geben den Hinweis dann gerne an unser Ordnungsamt weiter, das alles Weitere veranlasst“, so der Rathauschef.

 

Hinweis

 Wettbewerb: Wer weiß einen passenden Namen für den neuen Dienst?

Die Aufgabenstellung ist klar, das Einsatzfahrzeug ist da, der neue Mitarbeiter auch - was jetzt noch fehlt, ist ein passender Name für den neuen Dienst der Stadt. War im Zusammen-hang mit diesem Thema von Zeit zu Zeit die Rede vom „Saubermann“ - so war doch von Anfang an klar, dass dies nur ein Arbeitstitel sein würde. „Wir suchen einen griffigen, gerne auch humorvollen Namen für den Dienst oder auch für das Fahrzeug - ganz unabhängig davon, wer letztlich am Steuer sitzt“, umreißt Kronbergs Bürgermeister Christoph König die Zielsetzung. Dass die gar nicht so leicht zu erfüllen ist, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Eine ganze Reihe an Ideen wurde verwaltungsintern diskutiert, sogar die KI um Namensvorschläge gebeten. So richtig fündig geworden ist man aber noch nicht. König: „Umso mehr hoffen wir auf die Schwarm- Intelligenz bei uns in der Stadt. Gesucht wird der beste und treffendste Name für unser neues Angebot.“ Und das natürlich nicht für

 

Gotteslohn. Die Stadt lobt eigens einen kleinen Wettbewerb aus, um den passenden Namen zu finden. Auf den Gewinner wartet eine Saisonkarte für das Kronberger Waldschwimmbad.

Wer eine gute Idee hat, ist herzlich eingeladen, seinen Vorschlag samt eigenem Namen und Kontaktdaten bis einschließlich 22. Juni 2025 per E-Mail an presse@kronberg.de zu schicken. Sollte es nicht an guten Ideen, aber an einem Online-Zugang oder einer eigenen E-Mail-Adresse mangeln, kann der Vorschlag samt persönlichen Kontaktdaten auch ganz klassisch auf einen Zettel notiert und zu den jeweiligen Öffnungszeiten am Empfang des Bürgerbüros am Berliner Platz abgegeben werden. Eine Jury der Stadtverwaltung wird unter allen Vorschlägen eine Vorauswahl treffen und drei besonders aussichtsreiche Ideen über die städtischen Kanäle bei Facebook und Instagram zur öffentlichen Abstimmung stellen. Wer hier die meisten Stimmen erhält, wird „Taufpate“ des neuen Dienstes.