„Wir liegen mit unseren Vorbereitungen im Plan“, unterstreicht Schwimmmeisterin Verena Methfessel zufrieden. Die Technik habe den Winterschlaf gut überstanden, die Becken seien gefüllt und die Solar-Absorber auf den Dächern der Schwimmbad-Gebäude tuen ihr Bestes, um die 2700 Kubikmeter Wasser im großen Becken bis zum 17. Mai auf angenehmere Temperaturen zu bringen.
Dass das gelingen wird, da ist die Fachangestellte für Bäderwesen doch zuversichtlich: „Zwei, drei Grad mehr als heute sollten wir bis zum Saisonbeginn noch drauflegen können. Der Rest kommt dann, wenn auch die Sonne so richtig auf Betriebstemperatur kommt.“ Zwar habe der himmlische Energiespender schon einen beachtlichen Frühstart hingelegt. Für ausgiebige Sonnenbäder auf der Liegewiese oder das Planschen in den Bassins dürfte es aber doch noch für die meisten etwas zu frisch sein.
Dass sich einige Kronbergerinnen und Kronberger dennoch einen früheren Beginn der Badesaison wünschen würden, ist Verena Methfessel und ihren beiden Kollegen natürlich nicht verborgen geblieben. Aus Sicht der Kundschaft können sie das auch durchaus nachvollziehen. Zumal auch sie sich auf den Saisonstart freuen.

Schwimmmeisterin Verena Methfessel macht die Probe aufs Exempel - mit dem Betonpodest und dem dazu kommenden Fallschutz „schrumpft“ die Leiter zum Dreier auf 3 Meter. Norm erfüllt. © Stadt Kronberg
Allerdings, so Methfessel, müsse man auch im Blick behalten, wie viel Arbeit in das alljährliche Aufwecken des Waldschwimmbades aus dem Dornröschenschlaf gesteckt werden müsse. Da reicht kein flüchtiger Kuss eines Prinzen. Da müssen schon stärkere Kaliber aufgefahren werden. So wie der Dampfstrahler, mit dem Rettungsschwimmer Mathias Külzer an diesem Morgen die dicke winterliche Patina von den Bodenbelägen vertreibt. Und auch der Zeitaufwand ist ein deutlich größerer. „Wir sind bereits seit dem 3. März im Bad zugange, um hier klar Schiff zu machen“, erklärt Verena Methfessel, die nach dem letztjährigen Abschied ihres Kollegen Stephan Horz in den Ruhestand, jetzt auch offiziell die Leitung des Freibad-Teams übernommen hat.
Abgesehen von den vielen Punkten auf der langen To-do-Liste, die in alljährlicher Routine abzuarbeiten sind, kommen außer der Reihe auch immer wieder Bau- und Instandsetzungsthemen dazu, die erledigt wollen. Dazu zählte in diesem Frühjahr neben einer Kanalsanierung vor allem die Überarbeitung der Sprunganlage. Die, genauer die Stahl-Geländer am Ein- wie auch am Drei-Meter-Brett, werden mit stabilem Glas verkleidet – aus Gründen der Sicherheit.
Der gleichen Vorgabe verdankt ein etwa 30 Zentimeter hohes Beton-Podest am Fuße der 3-Meter-Plattform seine Entstehung. „Eine von vielen Normen, die wir einzuhalten haben, sieht vor, dass die Leiter, die zum Sprungbrett führt, maximal drei Meter hoch sein darf. Unsere ist 3,36 Meter und das wurde unlängst bei einer Abnahme beanstandet“, erklärt Verena Methfessel. Statt für einige Tausend Euro das Edelstahlgeländer samt Leiter umzubauen, habe man sich für das deutlich günstigere Podest am Boden entschieden. „Da kommt dann noch ein neun Zentimeter dicker Fallschutz drauf – dann ist die Norm erfüllt und die Investition im Rahmen geblieben.“
Ganz neu dabei im Team des Waldschwimmbads ist Max Möller. Der junge Mann aus Bad Endbach setzt in Kronberg seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderwesen fort und sollte, so weit Verena Methfessel das überschauen kann, generell der erste Azubi im Freibad der Burgstadt sein. „Wie in vielen anderen Arbeitsfeldern ist auch in unserer Branche die Ausbildung des eigenen Nachwuchses essenziell, wenn wir auch in Zukunft noch sachkundige Schwimmmeister haben wollen“, betont die Leiterin des Freibad-Teams.
Wie schwer es schon heute sei, Kollegen zu finden, habe zuletzt erst die Ausschreibung der dritten Schwimmmeister-Stelle gezeigt. Zwar sei man froh, dass die Stadtpolitik die Besetzung ermöglicht habe. Allein, mangels geeigneter Bewerber werde man sich in dieser Saison wohl mit wechselnden, externen Kräften eines Personaldienstleisters behelfen müssen, um auflaufende Überstunden und freie Tage zumindest etwas im Griff zu behalten. Diese Unterstützung von außen sei zwar ebenfalls vom Fach, brauche aber doch um einiges mehr an Anleitung als ein festangestelltes Team-Mitglied, für das das Bad über die doch lange Saison hinweg meist zum zweiten Zuhause wird.
Hinweis: Wer über die Badesaison hinweg nicht unnötig Zeit an der Kasse verlieren möchte, kann seine Eintrittskarten vorab ganz unkompliziert online erwerben. Unter www.kronberg-waldschwimmbad.de stehen Einzeltickets, 12er-Karten sowie Saisonkarten zum digitalen Kauf bereit. Der Vorteil: Mit den online erworbenen Tickets – ob als Ausdruck oder direkt vom Smartphone – geht es direkt durch das Drehkreuz. Der Preis bleibt dabei derselbe wie am Kassenautomaten. Erwachsene zahlen auch in der neuen Saison 6 Euro für ein Einzelticket, Kinder 4 Euro. Eine Saisonkarte kostet für Erwachsene 120 Euro, für Kinder 80 Euro. Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres haben freien Eintritt. Mit einem Einzelticket findet man die ganze Woche über von 8 bis 19.15 Uhr Einlass. Badegäste können das Becken bis 19.45 Uhr nutzen. Erwachsene, die montags bis freitags schon von 6.30 Uhr an ihre Bahnen ziehen möchten, müssen mit einem Zuschlag in Höhe von 2 Euro (ermäßigt 1 Euro) auf den Tagespreis kalkulieren. An den Wochenenden und an Feiertagen öffnet das Bad um 8 Uhr. Weitere Infos finden sich online unter www.kronberg.de/waldschwimmbad.