Magistrat stellt sich hinter Petition aus der Bürgerschaft – Kundgebung am Donnerstag auf dem Beethovenplatz

Fehlende Verlässlichkeit gefährdet massiv die Akzeptanz des ÖPNV


Das sehen nicht nur die Mitglieder des Aktionsbündnisses und deren Unterstützer – darunter die Kronberg Academy und die Freien Unternehmerinnen Kronberg – so, sondern auch die Verantwortlichen der Stadt. Einhellig wie nachdrücklich hat sich der Magistrat unlängst hinter die Forderung der Initiative nach mehr Verlässlichkeit des ÖPNV gestellt.

„Wir reden hier von einer Selbstverständlichkeit, die leider längst keine mehr ist“, unterstreicht Kronbergs Bürgermeister Christoph König in einer Stellungnahme. Die Folgen dieses Verlusts an Verlässlichkeit, das zeige jetzt auch die Initiative aus der Kronberger Stadtgesellschaft heraus, seien so offensichtlich wie gravierend.

König: „Das Unverständnis darüber, dass es dem RMV und der DB nicht gelingt, den Bewohnern des Ballungsraums ein angemessen leistungsfähiges Verkehrssystem bereitzustellen, wächst – und gefährdet nach meiner Wahrnehmung inzwischen massiv die Akzeptanz des ÖPNV insgesamt.“

Seine Kritik, so der Rathauschef, richte sich dabei ausdrücklich nicht gegen rechtzeitig bekannt gemachte S-Bahn-Ausfälle im Zuge von Baumaßnahmen. „Die meisten wissen und akzeptieren sicher auch, dass in die Infrastruktur des ÖPNV investiert werden muss, wenn wir den Umstieg auf Bus und Bahn für die Menschen in Zukunft attraktiver machen wollen“, betont König. Genau aus diesem Grund investiere die Stadt Kronberg jetzt gemeinsam mit Bund und Land rund 12 Millionen Euro in die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds.

Diese Bemühungen würden jedoch seit Monaten durch den Ausfall und die Unzuverlässigkeit von S-Bahnfahrten konterkariert, die weder mit Baumaß-nahmen verbunden noch angemessen kommuniziert seien.

König: „Die mittlerweile nicht nur an den Wochenenden in unschöner Regelmäßigkeit auftretenden Personalprobleme der DB Regio in den Führerständen der Bahnen wie auch in Stellwerken sind absolut inakzeptabel. Hier muss dringendst Abhilfe geschaffen werden“ Gleiches gelte allerdings auch für die alles andere als ausreichende Kommunikation entsprechender Ausfälle durch den RMV.

„Viele Fahrgäste erfahren erst am Bahngleis, ob die nächste S4 kommt oder nicht“, kritisiert der Kronberger Rathauschef. Die Verwirrung komplett machten dann oft widersprüchliche Angaben in der App, an der digitalen Fahrgast-Info oder auch über die Bahnsteig-Durchsage. König: „Wenn man als ÖPNV-Nutzer dann nicht einmal zielführende Informationen dazu erhält, wo genau der Schienenersatzverkehr abfährt, dann wird das Bahn-Fahren immer mehr zum Vabanque-Spiel und die Rückkehr zum Auto absehbar.“

Dieses und noch einiges mehr, so der Bürgermeister der Burgstadt, habe er bei den Verantwortlichen des RMV mittlerweile mehrmals schriftlich

hinterlegt. Verbunden mit der mehrfachen ausdrücklichen Einladung eines RMV-Vertreters in eine Sitzung der städtischen Gremien, um dort Stellung zu nehmen.

Während diese Einladung bislang noch auf ihre Annahme warte, habe man mittlerweile für Ende Oktober mit der Geschäftsführung des Verkehrsverbunds ein direktes Gespräch vereinbart, an dem neben dem Kronberger Rathauschef und dem Ersten Stadtrat noch zwei weitere Vertreter des Magistrats teilnehmen werden. König: „Wir werden hier noch einmal darauf drängen, dass RMV und DB Regio dringend und zeitnah zu der Verlässlichkeit zurück-kehren, die die Kronberger viele Jahre von Ihrer S4 gewohnt waren und erwarten durften.“

Vor diesem Gespräch, so der Bürgermeister, hat er allerdings erst einmal am Donnerstag, 23. Oktober 2025, einen Termin auf dem Kronberger Beethovenplatz. Für 17.30 Uhr lädt das Aktionsbündnis für mehr „Verlässlichkeit des ÖPNV“ dorthin zu einer Kundgebung ein, um der eigenen Petition Nachdruck zu verleihen. König: „Als Bürgermeister dieser Stadt wie auch als überzeugter Bahnfahrer ist es mir ein Anliegen, dieses breit in unserer Bürgerschaft aufgestellte Engagement zu unterstützen. Ich hoffe sehr, dass viele Kronbergerinnen und Kronberger dieses Anliegen teilen und es mit ihrer Teilnahme am Donnerstag untermauern.“

Wer die Online-Petition noch nicht unterzeichnet hat und das noch tun möchte, wird hier fündig: https://www.openpetition.de/petition/online/mehr-verlaesslichkeit-vom-oepnv-von-und-nach-kronberg