Wasser aus dem Kronthal ist ob seines hohen Mineralgehalts mit Bedacht zu genießen 

Kein Trinkwasser, aber trinkbar


Genau darauf weisen neuerdings kleine Blechtafeln an allen Brunnen im Kronberger Stadtgebiet hin, die mit Kronthaler Wasser gespeist werden.

Allein, dass es sich hierbei nicht um Trinkwasser handelt, heißt nicht, dass man es nicht trinken darf. Klingt verwirrend und hat zuletzt augenscheinlich auch bei einigen Nutzern des Quellwassers für Verwirrung gesorgt. Kronbergs Bürgermeister Christoph König erklärt: „Trinkwasser unterliegt strengeren Maßstäben was die Gewährleistung hygienischer Sicherheit und Genussfähigkeit angeht. Als Stadt sind wir gehalten, dies an den jeweiligen Zapfstellen kenntlich zu machen.“ Allerdings, so der Rathauschef, seien die jetzt durch die Stadtwerke angebrachten Hinweisschilder doch missverständlich. Zwar sei die Aussage „Kein Trinkwasser“ per se richtig und erfülle damit auch die Pflicht der Kenntlichmachung. König: „Wir wollen aber natürlich nicht die Freunde unseres Kronthal-Wassers davon abhalten, davon zu trinken. Daher haben wir neue Schilder bestellt, die erkennbar machen sollen, dass es sich um Mineralwasser handelt.“

Jakob Schäfer, Betriebsleiter der Kronberger Stadtwerke, ergänzt: „Der entscheidende Unterschied zwischen Trink- und Mineralwasser ist, dass das Trinkwasser, das wir über unser Leitungssystem in die Kronberger Haushalte bringen, mittels technischer Verfahren vorher aufbereitet wird, um einen hygienisch einwandfreien Verzehr zu gewährleisten.“ Das Kronthal-Wasser werde dagegen direkt aus der Quelle in die Brunnen und Zapfstellen eingespeist.

Schäfer: „Natürlich wird auch unser Quellwasser untersucht – allerdings greifen hier die Standards der Mineral- und Tafelwasserverordnung.“ Der Verzehr sei grundsätzlich unbedenklich. Ob des hohen Gehalts an Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat sei das Trinken des Kronthal-Wassers jedoch nicht für jeden gleichermaßen verträglich. In der Medizin wird gemeinhin Menschen mit Bluthochdruck, Herzinsuffizienz-Patienten und Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion davon abgeraten, Quellwasser mit einer ähnlich hohen Konzentration an Mineralien zu konsumieren. Generell lautet die Empfehlung von Fachleuten, das Trinken solcher Mineralwässer auf ein moderates Maß von ein bis zwei Gläsern am Tag zu beschränken.