Julius Grünebaum

Gunter Demnig (2007)
Messingtafel auf Betonwürfel
9,6 cm x 9,6 cm x 10 cm
Frankfurter Straße, Kronberg im Taunus
Gunter Demnig rief das Kunstprojekt der Stolpersteine 1997 ins Leben. Es erinnert an die Todesopfer der NS-Zeit (1933-1945). Die Stolpersteine liegen jeweils im letzten Wohnort vor dem Wohnhaus der verstorbenen Person, zeigen ihren Namen, Todesort und Todesdatum. Die Steine werden über Partnerschaften und Spenden finanziert.
2007 verlegte der Künstler 14 Stolpersteine in Kronberg im Taunus. Davon befindet sich einer im Zentrum. Wir besprechen ihn exemplarisch.
Für die Verfolgung dieser Menschen während des Nationalsozialismus gab es verschiedene Gründe: Menschen, die nach Auffassung der Nazis nicht zur „arischen Rasse" gehörten, wurden aus rassischen Gründen verhaftet, in Lager deportiert und dort ermordet. Andere, die mit der NS-Ideologie nicht konform gingen, wurden aus politischen Gründen verhaftet, in Lager deportiert und oft ebenfalls getötet.
Eines dieser jüdischen Opfer war Julius Grünebaum (1892-1943), dessen Stein auf der Frankfurter Str. am Berliner Platz liegt. Zu dieser Zeit sah der Platz noch deutlich anders aus, denn dort stand zur NS-Zeit noch fast kein Gebäude, da er ursprünglich nur ein Parkplatz war. Grünebaum betrieb mit seiner Ehefrau ein Einzelhandelsgeschäft auf der Schirn. Er wurde 1938 im KZ Buchenwald inhaftiert und 1943 durch die Gestapo schwer misshandelt. Schließlich ermordete man ihn in Auschwitz.
Eine Karte mit der Lage der 14 Stolpersteine in Kronberg findet sich hier: http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20410/Kronberg%20Plan%20Stolpersteine.pdf
(K. B., P. R.)
Quellen:
- http://www.stolpersteine.eu/
- https://www.kronberg.de/kronberg/de/Kultur%20&%20Freizeit/Kultur%20Stadt%20Kronberg/Fachreferat%20Kultur%20&%20Stadtgeschichte/FL_KRO_StoSteine_EF.pdf
- https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine